Internationaler Aikido-Lehrgang mit Horst Glowinski 7. Dan in La Bourboule – Frankreich

Nach zwei Jahren Wartezeit war es endlich wieder soweit. Der KSV Herne hat sich auf den Weg nach La Bourboule gemacht, um der Einladung zu dem nunmehr siebten Freundschaftstreffen mit dem Cercle d’Aïkido traditionnel nachzukommen. Meister bei diesem Treffen war Horst Glowinski oder besser Maître Horst (7. Dan Aikido) vom KSV.

Pünktlich um 20:00h Dienstag abends ging es von den Flottmannhallen-Herne aus los. Nach einer Nachtfahrt kamen wir am nächsten morgen bei 4°C in pünktlich La Bourboule an. Dort wurden wir bereits von unseren französischen Freunden erwartet und herzlich in Empfang genommen. Zusammen ging es dann zum Frühstück bei Kaffee und Baguette. Nach dem Frühstück hatte jeder den Rest des Tages frei, um den Ort La Bourboule zu erkunden und noch ein paar Einkäufe für den darauf folgenden Feiertag (Christi Himmelfahrtstag) zu erledigen.

Am Donnerstag ging es dann richtig los. Um 9:30 startete die erste Trainingseinheit mit der Begrüßung durch Jacques Valère, welcher uns bei seinem Besuch 2009 in Herne nach La Bouboule eingeladen hatte. Unsere französischen Freunde waren mit über 100 Teilnehmern aus ganz Frankreich vertreten. Der KSV Herne und der TC Gelsenkirchen waren zusammen mit weiteren 25 Teilnehmern angereist. Damit war der Lehrgang, man könnte sagen, ausgebucht. Die erste Trainingseinheit beinhaltete Techniken ohne Waffen. Der Schwerpunkt bei der Ausführung lag auf dem Einsatz des Zentrums und der Atemkraft. So steigerte Horst Glowinski durch Zentrumsarbeit nach und nach die Dynamik der Techniken, was die Teilnehmer auf der Matte ganz schön ins Schwitzen brachte. Hier kam es uns zugute, dass die Außentemperaturen kaum gestiegen sind.

Nach der anstrengenden ersten Trainingseinheit bereiteten uns die Franzosen in der Mittagspause ein ausgiebiges Essen vor. Als Überraschung und zum besseren Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts steuerten wir einige Kisten Bier bei, die wir aus Deutschland im Bus mitgenommen hatten. Auch hier kamen uns die niedrigen Temperaturen bei der Bierkühlung sehr entgegen.

Gut ausgeruht und gestärkt fand um 15:30 dann die zweite Trainingseinheit statt. Maître Horst zeigte ausschließlich Techniken mit dem Jo. Zuerst wurden Schlagkombinationen Jo gegen Jo und Kataformen mit dem Jo trainiert. Danach ging Horst Glowinski zu Angriffen mit dem Jo und Fassangriffen auf das Jo über. Bei der ein oder anderen Technik wurde die Matte nun doch zu eng und so musste in zwei Gruppen trainiert werden. Die zweite Trainingseinheit ging im Eifer des Trainigs dann doch schneller um als gedacht und so war dann um 17:30 leider schon Schluss.

Am darauf folgenden Freitagmorgen übernahm dann Maître Jacqueus Valère (7. Dan Aikido) das Training. Gezeigt wurden Techniken mit dem Katana. Beginnend mit Formen des Schwertziehens wurden diese in Techniken Katana gegen Katana überführt. Das Training mit dem Katana war den Danträgern vorbehalten und so hatten alle Kyugrade eine Stunde Pause. Die Kyugrade konnten wieder ins Training einsteigen, als Jean-Yves Le Marcou (7. Dan Aikido) Techniken mit dem Tambo (Kurzstab ca. 30cm) meisterlich demonstrierte.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann hoch zum Mont Dore, einem beliebten Ausflugs- und Skigebiet in der Region. Dort angekommen fuhren wir dann mit der Seilbahn zum Gipfel. Oben war es leider so nebelig, dass man gerade noch die Hand vor Augen sehen konnte. Also ging es direkt wieder runter vom Berg. Nach der Bergfahrt wurde von der am Mont Dore ansässigen Bergwacht noch eine Vorführung mit Rettungshunden organisiert. Dabei wurden einige Sportkameraden unter Schutt begraben und etwas später dann erst von den Hunden aufgespürt und anschließend gerettet.

Die Feier am Abend fand in einem Hotel unterhalb des Berges statt. In einem gemütlichen Speisesaal ließ es sich gut feiern. Animiert von einer volkstümlich kostümierten Bardin sangen die Franzosen kräftig mit. Leider verhinderte die Sprachbarriere das Verstehen des Textes. Je später der Abend wurde um so kleiner wurde letztendlich die Sprachbarriere. Zusammen ging es nach der Feier am Ort ansässige in eine Karaoke-Bar. Dort sangen dann alle, ob Französischkenntnisse oder nicht, lauthals französische Schlager. Die Bar hatten wir dann schnell für uns alleine.

Wer feiern kann, kann auch Trainieren hieß es dann am letzten Morgen. Es folgten zwei Trainingseinheiten ohne Waffen. Diese bestanden zum Teil aus Vertiefungen des ersten Trainingstages, weitgehend aber aus neuen Formen und Techniken gegen Schlag- und vor allem Fassangriffen.

Dann kam es wieder wie es kommen musste, plötzlich war der Lehrgang vorbei. Trotz des Mammutprogramms von fünf Trainingseinheiten à zwei Stunden, die zu Beginn endlos erschienen. Alle Teilnehmer des Lehrgangs waren von den drei Tagen restlos begeistert. Die Dankesrede von Jacques Valère brachte dies sehr schön zum Ausdruck. Wir bedankten uns für die exzellente Ausrichtung des Lehrgangs und sprachen die Einladung für den 09.05.2013 in Herne aus.

Carsten Rosengarth
Webmaster des KSV Herne 1920 e.V.